B1. Analytik
1984 lernte ich einen österreichischen Maler kennen. Er malte Bilder, die einen therapeutischen Wirkung hatten. Ein Bild von ihm zeigte zum Beispiel die Weiten des Meeres. Bis zum Horizont schaute man über die Wassermassen, die er mit horizontalverlaufenden, differenzierten Pinselstrichen blauer Farben aufgetragen hatte. Stellenweise funkelte das Licht über die Wasseroberfläche.
Er sprach davon, dass von diesem Bilde eine beruhigende Wirkung auf den Betrachter (Patienten) ausging.
Sind wir beim Stein-Erleben nicht an ebensolche Erfahrungen erinnert?
Hier möchte ich eine wissenschaftliche Bemerkung einfügen: das Bild des Malers kann mit Spektralanalyse genau untersucht werden. Die Frequenzen können alle exakt aufgezeichnet werden. Nach den Messdaten kann die blaue Farbsequenz mit Hilfe von Mineralstoffen exakt hergestellt werden. Mit diesen Mineralfarben bedeckt man nun eine Fläche und hegt die Hoffnung, dass wie beim Bild nun genau dieselbe Wirkung auf einen Betrachter ausgeübt wird. Was habe ich gemacht und was habe ich verloren?
Das Wort "Analyse" kommt aus dem Griechischen und heisst "Auflösung". Das heisst, bei der Untersuchung wird ein Objekt (die blaue Farbe des Gemäldes) in seine Bestandteile zerlegt. Ich zergliedere die Substanz in seine Einzelbestandteile. Dann setze ich sie wieder zusammen.
Goethe hat dazu den Ausdruck geprägt: "...hat er die Teile in der Hand, fehlt leider das geistige Band."
Was verloren geht, ist "das geistige Band".
Wende ich diesen Gedankengang auf die Mineralwelt an. Zergliedere ich die Mineralen und Gesteine und kenne somit, die einzelnen Bestandteile aus dem ein Mineral gebildet ist, dann kann ich erhoffen, den Bezug zum menschlichen Körper zu finden, wie es zum Beispiel Dr. Schüssler getan hat. Ich benutze weiter zwei ungeprüfte, nicht näher untersuchte Worte: "Frequenz" und "Resonanz" als Überbrückung und schon scheint der Zusammenhang zwischen dem Mineral und dem menschlichen Körper gegeben.
So funktioniert das Stein-Erleben nicht. Auch ist vorerst nicht erklärlich, warum Steine, die die gleiche Zusammenstellung und den gleichen Namen haben, so unterschiedlich erlebt werden. Hierzu ein paar Beispiele.
B1.1 Sardonyx-Erleben

Jeder, der den Sardonyx kennt, ist mit diesen Bildern vertraut. Wie die genaue Zusammensetzung ist, wie dieser Stein entsteht, kann man alles nachlesen.
Meine Erfahrung findet man dabei nicht.
Ich habe diese Steinchen auf Steinmessen gekauft und später getestet. Eigentlich hätten die Testresultate bei allen Steinchen gleich sein sollen. Das war aber nicht der Fall. Die zwei untersten
Abbildungen (rechts) zeigen den gleichen Stein von zwei Seiten. Bei diesem Stein waren die Beobachtungen der zweiten Stufe unvergleichlich deutlich. Ich liess es andere "Stein-Erfahrene" ebenso prüfen und bekam die Bestätigung meiner Erfahrung zu hören.
Meine Vermutung geht in die Richtung, dass hier das Verhältnis der drei Substanzen dieses Steines entscheidend ist. Es ist ein Glücksfall, wenn man solches an einem Mineral deutlich erfahren kann. Ich komme darauf zurück.

B1.2 Verdelith-Erleben

Diesen Turmalin (Verdelith) hatte ich geschliffen, poliert und gerade darauf jemandem verschenkt. Ich bekam kurz darauf die Mitteilung, wie beim Empfänger (durch den Kontakt mit diesem Stein) eine "Befreiung" stattfand, eine Loslösung innerseelisch belastender Qualitäten. Dann zerbrach dieser Stein. Der zerbröckelte Rest war gross genug ihn noch einmal zu bearbeiten. Ich gab ihn wieder zurück und hörte später, dass er noch einmal zerbrochen war in lauter kleine Teilchen, die nun in einem Säckchen aufbewahrt wurden.
Einen zweiten Verdelith fand ich später und übergab auch diesen, in der Hoffnung, dass sich dasselbe Erleben noch einmal einstellen würde. Ich hörte nichts mehr davon.
Das Phänomen, dass ein bestimmter Stein zu einem bestimmten Zeitpunkt ein so deutliches Erleben auslöst, ist mir dabei bedeutend.
B1.3 Amphibolith-Erleben

Wir waren zum ersten Augustfeier (2015) eingeladen. An diesem Abend hatte ich das Bedürfnis von einem Erlebnis zu berichten, nur kam mir das entsprechende Erlebnis nicht in den Sinn. Ich hatte doch eine schöne Erfahrung gemacht, von der wollte ich erzählen. Wie konnte es sein, dass mir dieses Erlebnis entfallen war? Als ich herumrätselte, kam mir in den Sinn, dass ich am Morgen den Amphibolit (aus der Maggia, links oben) umgehängt hatte. Schlagartig wurde mir klar: deswegen leuchtet bei dir dieses Empfinden auf. Im Verlauf des Abends wandelte sich das Empfinden in das Erleben eines Zustandes, der sich zusammensetzten lässt, aus: Entspannung, Ausgewogenheit, Wohlempfinden, (relaxed sein). Eigentlich alles "ohne äusseren Grund". Wer diesen Amphibolit genau anschaut, erkennt unzählige Hornblende-Stäbchen, die mehr oder weniger in eine Richtung verlaufen (ähnlich wie beim Aktinolith, nur sehr fein und zerbröckelt). Hält man den Stein ins Licht und bewegt man ihn leicht, so blitzen millimeterkleine Flächen wie ein Sternenhimmel auf. Ich hatte ihn nicht fertiggeschliffen. Seine Oberfläche hat dadurch etwas Sprödes behalten.
Der zweite Amphibolit (von Motta Naluns, GR, rechts oben) brachte dieselben seelischen Qualitäten zum
Bewusstsein. Hier notierte ich ein Wort: Gelassenheit. Gelassenheit ist eine Tugend und fasst alles in einem Wort
zusammen, was ich oben umschrieben habe.
Diesen Stein gab ich auch anderen zum Testen. Erstaunlicherweise wurden mir dieselbe Erlebnisqualitäten geschildert.
Ich habe auch andere Amphibolite getragen und getestet, kam aber nicht zu diesen Erlebnisqualitäten.
Und wiederum stehe ich vor der Frage: Wie ist denn seine Zusammensetzung und warum haben just diese zwei Amphibolite dieses Erleben ausgelöst und andere nicht?
Ich werde dem Amphibolit ein extra Thema widmen.
B1.4 Zusammenfassend:
Die Analytik eforscht die mineralogische Zusammensetzung eines Steines.
► Was sie nicht berücksichtigen kann, sind die Volumenanteile der Mineralien im Stein und den genauen Strukturaufbau. Anhand der Textur können die Bestandteile nur in Prozenten geschätzt werden (1).
Wer ein Instrument spielt, kennt die Möglichkeiten seines Instrumentes (Geige ist nicht Geige!).
Beim Stimmen des Instrumentes muss auch die Saite richtig tönen.
Einerseits meine ich, dass in dieser Richtung die Zusammensetzung eines Steines eine wesentliche Rolle spielt.
Andererseits bilden die menschlichen Fähigkeiten, seine Sensibilität oder auch der Glücksfall "am richtigen Tag, zur richtigen Stunde, mit der richtigen Verfassung" in Berührung mit einem Stein zu treten. Alle diese Faktoren sind für das Stein-Erleben entscheidend. Der Musiker spielt auch nicht immer gleich! ► Hier wäre der Stein das Instrument, auf dem "gespielt" wird.
Sind die Volumenanteile der Mineralien im Stein der entscheidende Faktor, können Steine so "individuell-verschieden" sein wie wir Menschen. ► Die "analytische Steinheilkunde" ist in Bezug auf die Gemengenanteile beim Gestein, nicht ohne weiteres anwendbar.
Hierzu Problemsteine wie Parsettensit, Phlogopit, Amphibol-Hornblende , wenn Sie auf den Namen klicken, können Sie die Beiträge dazu lesen. Sie finden Details zu dieser Problemstellung, die gelöst werden muss! Erst auf Basis der Prüfung eröffnet sich das Forschungsfeld neu. Wer mit diesen Problemstellungen vertraut werden will, muss auch diese Dateien zur Kenntnis nehmen.
[1] Beachten Sie die PDF-Datei von Jürg Meyer (hier klicken): 2022_Hosensackblatt_Gesteine_ansprechen_Jrg_Meyer_dt_neu_1-fach_WEB
04.08.2022, Dürnten, Hans van der Heide