Beiträge auf Facebook, vom 6. bis 11. November 2023 

Thema unter: #Steine_und_menschliches_Erleben                                                                                                                            (Beitrag vom 06-11-2023)

Vorbemerkung zur Beitragsreihe.

In den nächsten Beiträgen werde ich das Thema «Steine und menschliches Erleben» ansprechen. Das Thema ist komplex und um es lesbar zu halten, musste ich es in mehrere Beiträge aufteilen. Ich habe die Beiträge in der Gruppe "Heilsteine und ihre Wirkung" gleichzeitig auf meiner eigenen Facebook-Seite veröffentlicht, da sie dort in ihrer Reihenfolge sichtbar bleiben. 

Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Steinen. Seit 2005 bearbeitete ich über 1'300 Steine zu Kleinskulpturen, Handsteinen und Anhängern. Den grössten Teil finden Sie hier auf der Website.


2023-11-07, Beitrag 1..

Zu den Steinen:

Nach meiner Erfahrung ist jeder Stein einzigartig und hat seine Besonderheit. Ich meine damit nicht die Stein-Vielfalt: der Sardonyx, der Allalin-Gabbro, der Serpentinit, der Bergkristall, der Amphibolit usw., ich meine jeden Sardonyx, jeden Allalin-Gabbro, jeden Serpentinit, jeden Bergkristall, jeden Amphibolit usw.. Soweit ich Steine seit fast zwanzig Jahren selbst prüfe, stelle ich diese Besonderheiten fest.

Allgemein: Vielfalt an Steinsorten

Speziell: Vielfalt in jeder Gesteins- und Mineralienart. Hier Bergkristalle

Speziell: Hier Vielfalt von Allalin-Gabbro

Speziell: Hier Vielfalt von Sardonyx


Zum Menschen:

Jede menschliche Individualität ist ebenso einmalig. Das Jahr, der Tag und die Stunde ihrer Geburt, verbunden mit dem Geburtsort, den Eltern und dem sozialen Umfeld, dem Volk, der Kultur unterstreichen ihre Einmaligkeit. Betrachten wir ihre Lebenszeit, so endet sie mit dem Ereignis des Todes. Ihr Leben geht dann als eine einmalige Biographie in die Geschichte ein. Eine Biographie, die geprägt wurde von ihrem individuellen Denken, Fühlen und Handeln.

Wenn wir nun Steine und menschliches Erleben in Relation zueinander bringen wollen, dann werden die Bezugnahmen äusserst komplex und vielschichtig. Hierzu möchte ich einige Gesichtspunkte geben.

Ich wende mich zunächst den Steinen zu.

(wird fortgesetzt)



Beitrag 2 (vom 8.11.2023)

Jeder Stein ein Unikat 

Natürlich kann man Steine nach Gesteins- und Mineralarten unterscheiden, benennen und sortieren. So wie wir Menschen nach Völkern unterscheiden können. Das Volkstum lebt in jedem von uns und hat seine Bedeutung, dennoch bleiben wir Individualitäten.

Wie komme ich dazu, jeden Stein als Unikat zu bezeichnen? Schauen Sie auf die Form und auf die Gemengeteile

Kein Bergkristall ist wie der andere. Jeder Bergkristall hat seine ganz eigene Kristallstruktur. Ich habe hier mal auseinandergesetzt, wie die Kristalle aus der hydrothermalen Flüssigkeit entstehen und sie von Anfang an ihre spezielle Kristallstruktur haben. Diese Kristallstruktur ist auch im Fragment eines Kristalles oder in einem getrommelten Kristall vorhanden.

Bei Steinen, die aus Gemengeteilen bestehen (der Phlogopit, Sardonyx, Allalin-Gabbro, Serpentinit, Amphibolit…) haben wir immer unterschiedliche Volumenanteile der Gemengeteile.

Nach meiner Erfahrung kann ein einzelner Stein ein aussergewöhnliches Erleben auslösen, während ein anderer Stein der gleichen Art dieses Erleben nicht hervorruft.

Steine und Menschen sind keine Serienprodukte! In einem Mineraliengeschäft könnte der Blick auf die schön sortierten Mineralarten den Eindruck erwecken, wir hätten es mit Serienprodukten zu tun. Suchen Sie immer Ihr besonderes Unikat aus der Menge heraus.

(eine Ergänzung zu diesem Aspekt in der nächsten Folge)

· Beispiel 1. Wenn auch alle Bergkristalle aus Siliziumdioxid bestehen, jeder Bergkristall ist eine Welt für sich.


Beispiel 2, betrifft Gemengeteile: Der linke Stein wurde Phlogopit genannt. Ich bearbeitete zwei Phlogopite. Da stellte sich heraus, dass dasjenige, was Phlogopit ist, eine Glimmerausgestaltung ist. Ich habe auf dem Bild den Phlogopit umkreist. Daneben finden Sie vom Geologen Jürg Meyer eine Tabelle, nach der man die Mengenanteile schätzen kann. Die Steine rechts haben ebenso unterschiedliche Gemengeteile.                                                  (pdf von Jürg Meyer in Google abrufbar unter:  2022_Hosensackblatt_Gesteine_ansprechen_Jrg_Meyer_dt_neu_1-fach_WEB)

  

· 3. Mineralien Geschäft: Hier haben wir keine Serienprodukte vor uns!



Beitrag 3 (vom 9.11.2023). 

Eine Ergänzung zu Steinen mit Mengenanteilen

Homöopathische Medikamente mit der Bezeichnung «D» (-Nr.) oder «C» (-Nr.) sind potenzierte Medikamente. «D» bedeutet, dass der Wirkstoff 10fach verdünnt wurde, «C» bedeutet, dass der Wirkstoff 100fach verdünnt wurde. Wenn man einen Stein mit einem Mörser zerklopft und die zerkleinerten Partikel (apothekermässig ausgewogenen) in ein Lösungsmittel gibt, dann spielen die Potenzen eine besondere Rolle (nachzulesen in der Homöopathie).

Wenn ich nun einen Stein auswähle, der aus verschiedenen Mengenanteilen besteht (z.B. Amphibolit, Phlogopit, Allalin-Gabbro usw.), dann ist es unmöglich die genauen Mengenverhältnisse zu kennen. Sie können nur geschätzt werden (siehe Beispiel im letzten Beitrag 2). Ein Gegensatz zur Homöopathie?

Hier möchte ich den Amphibolit vorstellen. Amphibolit besteht aus den Gemengeteilen Plagioklas(=Feldspat) und Amphibol (=Hornblende). Die folgenden Abbildungen zeigen viele Amphibolite, die ich zum grössten Teil im Tessin fand und zuhause bearbeitete. Man beachte die Vielfalt dieses «Einheitsgesteins». Vergleicht man die Bilder miteinander, wird deutlich, dass es sehr wohl Unterschiede gibt. Ich schreibe nur Andeutungen unter den Bildern. (in der nächsten Folge schreibe ich von seelischen Beobachtungen beim Amphibolit).

Alle abgebildeten Steine sind Amphibolite. Sie erkennen: Gefleckte Steine, Steine mit Bändern, mit Lagen, mit Verdickungen oder mit diffusen Übergängen.  Es können gar geschwungene Bänder entstehen, auch gibt es die Kluftfüllung mit Epidot (Epidot entsteht durch Umwandlung vom Plagioklas (Feldspat)


Epidot ist Pistaziengrün. Ganz rechts: drei Amphibolite durchsetzt von Granaten (Pyrop)


Beitrag 4 (vom 10.11.2023).

Eine Ergänzung zu Amphibolit und anderen Steinen

Die abgebildeten Anhänger (unten) arbeitete ich aus Amphibolit.

Den ersten Anhänger trug ich vielleicht vier Stunden an einem Lederband um den Hals. Ich hatte ihn längst vergessen, so wie ich mir meiner Armbanduhr, meines Rings oder meiner Brille nicht mehr bewusst bin, wenn ich sie trage. Sie fügen sich in die eigene «Körpergeographie» ein und gehören dann einfach dazu. Auffällig wurde für mich eine innere Stimmung, die ich in meinem Notizbuch unter anderem mit dem Wort «Relaxed-Sein» (Entspannt-Sein) notierte. Es dauerte eine Weile, bis mir klar wurde, dass es nicht die Umstände waren, die diese Stimmung hervorriefen, sondern dass es der Stein war, der diese Stimmung hervorrief. Die Stimmung war mir nicht unbekannt, sonst hätte ich sie nicht erkennen und benennen können, aber sie war stark genug ausgeprägt. Für mich ist es charakteristisch, dass Steine seelische Qualitäten wecken und diese Qualitäten dann in den Vordergrund des Erlebens treten.

Der zweite Anhänger weckte die gleichen seelischen Qualitäten. Bei diesem Stein fand ich auch den Namen für diese Stimmung, man nennt sie: Gelassenheit. Gelassenheit ist eine Tugend und sie fasst in einem Wort alles zusammen, was man sonst mit vielen Begriffen bezeichnen könnte. Ich gab diesen Stein auch anderen zum Testen und sie gelangten zu ähnlichen Erlebnisqualitäten.

Seltsamerweise ergaben andere Amphibolit-Anhänger dieses Erleben nicht.

Hier sind einige Fragen zu klären (wird fortgesetzt)

Unten sehen Sie die Anhänger, die ich besprochen habe. Vergleichen Sie die Texturen dieser Gesteine. Die Verteilung von Plagioklas und Amphibol scheint bei 1. und 2. ausgeglichener. Bei 2. Kommt eine dünne Schicht Plagioklas hinzu. Bei 3 haben wir es mit einer anderen Verteilung und Struktur zu tun.

Die oberen Steine (auch Amphibolite) sind wieder anders. Ich gehe nicht in Details. Machen Sie das selbst.



Beitrag 5 (vom 11.11.2023). 

Benennung der Erlebnisqualitäten bei Steinen

(Vorletzter Beitrag)

Eine Erlebnisqualität beruht beim Menschen immer auf einem Individualisierungsvorgang. Wenn sie beschrieben und damit nachvollziehbar wird, kann der Wunsch entstehen: «das möchte ich auch!». Dann wird der Stein benutzt zum Zweck eines Erlebens, das man haben möchte. Solche «Zielvorgaben» verwirklichen sich nicht unbedingt (denn die Empfänglichkeit ist nicht immer gegeben).

Jemand beobachtete, wie eine Person in direktem Kontakt mit dem Gestein Serpentinit eine verneinende Reaktion zeigte. Von da an nannte er dieses Gestein den «Neinsager-Stein». Der Serpentinit wurde damit etikettiert.

Wer auf diese Weise Erlebnisqualitäten zu Etiketten macht, überschätzt seine eigene Bedeutungswelt und er sagt mehr über sich selbst aus als über den Stein. So hörte ich einmal das Schlagwort für Allalin-Gabbro «Ausbruch aus Lebensproblemsituationen». Wenn wir Verkaufsschlager wollen, dann ist die Wahl eines Slogans sicher die richtige Methode. Aber so wenig wir Steine als «Serienprodukte» betrachten dürfen, so wenig dürfen wir individuelle Erfahrungen mit Steinen überbewerten und daraus Schlagworte bilden.

Michael Gienger ist hier einen anderen Weg gegangen. Er differenzierte die möglichen Wirkungen nach «spirituell», «seelisch», «mental», «körperlich» und gab Hinweise zur «Anwendung». Er suchte dezidiert die ganzheitliche Betrachtung und lehnte die Beurteilung nach Einzelsymptomen (beschrieben in seiner «Steinheilkunde») entschieden ab.

Meine Erlebnisqualitäten für Serpentinit und Allalin-Gabbro kann ich in den Andeutungen von Michael Gienger wiederfinden, auch wenn meine Schilderungen abweichen. Zum Serpentinit nur eine Andeutung:

Wenn jemand in Gegenwart eines Serpentinits zum «Neinsager» wurde, dann muss man sich fragen, was in dieser Persönlichkeit vorging. Unwesentlich ist, dass er «Nein» gesagt hat, wesentlich ist, dass sein Bewusstsein im Willensvollzug anders wurde. Serpentinit hat nach meiner Erfahrung eine besondere Beziehung zum Willen.

Zum Allalin-Gabbro: Es klingt sensationell «Ausbruch aus Lebensproblemsituationen». Welche Erlebnisqualitäten sind bei diesem Gestein möglich? Wenn man sich ganz von seinen Alltagsaufgaben einnehmen lässt und sich darin verliert, dann fehlt der Überblick. Es braucht keine brachiale Aktion («Ausbruch»), es braucht Autarkie und Resilienz, um seine Aufgaben ohne Beeinträchtigung bewältigen zu können. Hier kann Allalin-Gabbro unterstützen.

(wird fortgesetzt)

                Allalin-Gabbro                                                                                                                          Serpentinit                                                              Zu den Bildern: Achten Sie bei Serpentinit und Allalin-Gabbro auf die Textur und die Verhältnisse der Gemengeteile.


Beitrag 6 (vom 11.11.2023).

Steinheilkunde von Michael Gienger

Ich habe mich lange mit der Steinheilkunde von Michael Gienger beschäftigt. Unter "Berichte / Michael Gienger" finden Sie ein Kurzportrait über ihn.

In den Büchern von Michael Gienger sind die Angaben zu den Steinen nicht so zu verstehen, dass alles, was da steht, auch eintritt. Wenn dem so wäre, dann hätten wir in unseren Apotheken und Drogerien statt Medikamenten Steinsortimente.

Wenn ich Steine getestet habe, habe ich später immer nachgelesen, was Michael Gienger zu den jeweiligen Steinen geschrieben hat. So konnte ich meine Ergebnisse mit seinen Angaben vergleichen. Ich fand Übereinstimmungen oder hatte auch andere Ergebnisse, einen Widerspruch fand ich nicht. Sind wir uns bewusst: Michael Gienger war an der Arbeit. Es gibt viele Bereiche, die er akribisch bearbeitet hat, aber es gibt auch viele Bereiche, die noch erforscht und vertieft werden müssen. Für mich ist sein Werk ein Torso, das nicht restlos übernommen werden kann.

Einige Stichworte zu den Schriften von Michael Gienger.

Seine spirituellen Erfahrungen gaben ihm (wie er selbst sagte)"einen unverschleierten Blick auf die geistige Seite unseres Daseins". Er trainierte die Sensibilität seiner Kursteilnehmer gründlich. Mit einer einzelnen Steinsorte (Achat) hat er ein «sieben Monate Intensivtraining» durchlebt. Vieles zeigt eine Forschungsrichtung, für die ihm zunächst die Worte und dann auch die Zeit fehlten. Der Spagat zwischen (wie er es selbst ausdrückte) «etwas genau zu erleben» und «von etwas zu wissen» war ihm vollbewusst.

Es gibt noch viele Bereiche, die vertieft werden müssen. Zum Beispiel: Krankheit und Heilung stehen in keinem kausalen Zusammenhang; die Wirkung eines Steines lässt sich weder analytisch noch durch statistische Auswertung von Fragebögen der Probanden erfassen; was genau zwischen Mensch und Stein geschieht, ist wesentlicher als ein therapeutischer Index. Diese Auflistung liesse sich fortsetzen. Michael Gienger war (nach seinen eigenen Worten) «immer bereit zum Nachdenken, zum Lernen und zur Diskussion durch ein wohlwollendes Miteinander», musste aber leider 2014 durch eine unheilbare Krankheit aus dem Leben scheiden.

Ich schliesse meine Beiträge zu diesem Thema mit Bildern, die noch einen anderen Aspekt von Steinen zeigen. In der Natur befinden sich Steine an einem bestimmten, geographischen Ort, dem Fundort. Auf den Bildern können Sie sehen von welchem Ort sie eine Prägung erhielten. 

(von links nach rechts):  Marmor (Splügenpass, GR) Quarzit (Indien), Serpentinit (Gornergrat, Zermatt, VS), Aargranit (Grimsel)