B4. Thema: Gemengen-Anteile Ultramafitolit
Das Thema der Gemengen-Anteile möchte ich hier anhand von Ulramafitolit vertiefen. Ich deutete dieses Thema bereits an, als ich vom Sardonyx-Erleben und Amphibolit-Erleben sprach und es mit Allalin-Gabbro weiter vertiefte. Gesteine sind immer ein Gemenge, das nie konstant ist. Es ist erstarrt in einem Prozess, das im Erd-Inneren vor sich ging bei hohen Temperaturen und hohem Druck. Im erstarrten Zustand können wir die Umwandlungen studieren. Hier hat die Geologie viele Hinweise zu Tage gefördert.
Ich bespreche hier den plutonischen Ultramafitit (=Ultramafitolit). In der Zusammensetzung sind Übergänge der Bestandteile fliessend. Deshalb werden diese Steine im Streckeisendiagramm Feld 16 zusammengefasst. Dennoch unterscheidet sich diese Gesteinsart so deutlich von anderen Steinen, dass ich sie leicht wiedererkennen konnte. Sehen Sie dazu die Bilderabfolge Ultramafitolit (klicken) und erkennen Sie die Vielfalt.

Das Streckeisendiagramm Feld 16 zu Ultramafitit.
Der obere Bereich des Diagramms trägt den übergeordneten Namen Peridotite, der untere Bereich umfasst die Pyroxene. Charakteristisch für die Peridotite: Dunit: fast reines Olivingestein mit <10% Pyroxengehalt Harzburgit: Orthopyroxengehalt liegt zwischen 40% und 90%, davon < 5% klinopyroxen Lherzolith: mindestens 5% Ortho- und 5% Klinopyroxen Wehrlit: Klinopyroxengehalt liegt zwischen 40% und 90%, davon < 5% Orthopyroxen
Peridotite haben als Hauptmineralbestand den meist hellgrünen Olivin, begleitet von Orthopyroxen-Varietäten (Enstatit, Bronzit, Hypersthen). Viele Orthopyroxene haben einen auffallenden Schiller. Klinopyroxen ist in der Regel Diopsid. Der kann wie ein smaragdgrüner Edelstein aussehen (=Chrom-Diopsid). Weitere mögliche Gemengeteile: Hornblende, Phlogopit, Spinelle, Granat.
Der Übergang zu Serpentinit ist stufenlos. Hierzu zwei Beispiele:

A=Orthopyroxen(Schiller),
B=Serpentinit Ader / A =
Klinopyroxen (=Chromdiopsid
Diese Gesteine unterliegen oft dem Umwandlungsprozess der Serpentinisierung, bei dem Minerale der Serpentin-Gruppe gebildet werden.
Die Peridotite sind durch wechselnde Mengenverhältnisse von Olivin, Orthopyroxen (Enstatit), Chromdiopsid, Chromit, Granat geprägt. Jedes dieser Minerale kann in dem einen oder anderen Gestein fehlen.
Ich gehe auf dieses Thema nicht weiter ein, denn mein Thema "der Gemengen-Anteile" ist damit charakterisiert und führt zu der eindeutige Problemstellung für die Steinheilkunde von Michael Gienger:
Wenn in den vorherigen Beispielen: • ein Stein als Phlogopit bezeichnet wurde und sich herausstellte, dass nur ca. 3% Phlogopit vorhanden ist
• ein Stein als Parsettensit bezeichnet wird und nur wenige Prozente Parsettensit beinhaltet
• So könnte man die Bezeichnung des Peridotits von Alpe Arami, die weit anderen Bestandteile besitzt, auch nach seinem 2% Pyroxen, ein Pyroxen nennen.
► Ich schliesse daraus, dass die Benennungen der Gesteine recht beliebig gewählt werden.
► Die wissenschaftliche Korrektheit der Petrografie fehlt. Ein Gestein wird benannt nach dem aufsteigenden Volumenanteil seiner Mineralien mit anschliessend die Textur (Fels, Gneis, Schiefer). Wenn Mineralien mit weniger als 1% Volumenanteil vorhanden sind, dann kommt der Suffix "haltig" dazu."
Ich glaube, mit meinen Ausführungen habe ich ausreichend auf die angesprochene Problematik hingewiesen