DAS AARMASSIV

Das Aarmassiv ist über 100 Km lang. Im Osten ragt es im Fundament des Tödi (GL), im Westen endet es beim Lötschental (VS). Breit ist es bis ca. 20 Km. Beim Thunersee taucht es 7 Km in die Tiefe und 4 Km in die Höhe. Die prächtigen Viertausender gehören zu diesem mächtigen Block.

Aus verschiedenen Richtungen habe ich das Aarmassiv als Panorama aufgenommen..

Diese Aufnahme ist aus der Nähe vom Burgäschisee (SO)

Blick vom Pfannenstiel am Zürichsee. Hier unten ist dieses Foto halbiert, damit die Bergnamen lesbar werden:

Pfannenstiel (ZH) mit dem Tödi links.

Pfannenstiel (ZH), die Ansicht des Aarmassivs reicht bis Mönch, Eiger, Jungfrau.

Blick von Beatenberg oberhalb Interlaken

Blick vom Nufenenpass (VS)


Anhand dieser Karte kann man sich eine Vorstellung der geographischen Einheit des Aarmassivs machen.

Bildgalerie vom Aargranit (helles weissliches Gestein bestehend aus Quarz, Feldspat, Biotit)


Grimselpass

Gärstenhörner                                                                   Steile Klüfte

Grimsel-Hospiz                                                                 Grimselsee

Gletscherschliff


Im Tal wurden die Granitfelsmassen von Gletschern zu riesigen "Kissen" abgeschliffen. Überall sieht man konvexe Formen. Darüber erhebt sich ein Kamm mit unzähligen Einschnitten und zahlreichen Gipfeln (Gärstenhörner). Von diesen Einschnitten führen senkrechte Klüfte (Couloirs) ins Tal.

Das Grimselmassiv ist das Forschungsgebiet von Prof. Dr. Marco Herwegh. Unter seiner Leitung haben Geologen und Geophysiker der Universität Bern und der ETH Zürich 30'000 Bruchstellen und Klüften (sogenannte Lineamente) in ein 3-D Modell der Deformationsstrukturen eingetragen. Da oben auf der Grimsel Stellen gefunden wurden, an denen 28°C warmes Wasser austritt, versucht man mit dem Hydrothermalprojekt die unterirdischen Wasserflüsse zu finden, um die thermische Energie nutzen zu können. Prof. Dr. M. Herwegh schildert, wie die afrikanische und die europäische Kontinentalplatte gegeneinander gedrückt wurden (vor 100 Mio Jahren). Dabei tauchte die europäische Platte unter die afrikanische Platte ab. Dabei löste sich ein Teil der europäischen Unterkruste vom Mantel und wurde nach oben gedrückt. Dadurch entstand das heutige Relief der Westalpen.

Durch diese geologischen Prozesse wurde das Aarmassiv "misshandelt". Es entstanden Brüche, vertikale Couloirs und zahlreiche Scherzonen, in denen sich die Gesteinsmassen entlang der Bruchlinien aneinander gerieben haben.

(Prof. Dr. Marco Herwegh in:

  • Schweizerisches Forschungsmagazin "Horizonte", Titel: "Die Alpen lesen»
  • Berner Zeitung, Titel: «Die Berner Alpen sind eine Knautschzone»
  • Mitteilungsblatt der Uni Bern, Titel: «Der steile Aufstieg der Berner Alpen»)


Weiterführende Hinweise:

Ein kleines Video, auf dem die Vorgänge im Erdmantel dargestellt sind, finden Sie unter:                                  https://unesco-sardona.ch/verstehen


Wer die Veränderungen vom Urkontinent, Pangea, zu den heutigen Kontinenten über die Jahrmillionen verfolgen will, findet diese Angaben unter:                                                                                                      https://dinosaurpictures.org/ancient-earth#240

Wenn man auf die Weltkarte den Punkt «Luzern» festlegt (Eingabe links), wird dieser Punkt immer dargestellt und kann man die Veränderungen rundherum gut verfolgen.