UNBESTIMMT
Ich zeige hier Steine, die noch unbestimmt sind. Angaben dazu werde ich später hinzufügen.
Der folgende Stein kommt aus dem Rhein bei Basel. Die Farben verblüffen, das Gefüge ist recht homogen.

Ich untersuchte diesen Stein und fand folgende Merkmale:
- Fundort: aus dem Rhein bei Basel
- Härte: er ritzt Stahl
- Mein Magnet reagiert nirgends
- Die HCL-Probe war ohne Wirkung.
- Strichfarbe: weisslich (siehe Abbildung 2)
- Farbe: gras-grün (dunkel bis hell)
- Rote Einschlüsse (Durchmesser < 1 mm), die den Schlick rötlich färbten
- Quarz ist deutlich zu erkennen. Er hat vielleicht 30% Quarz
- Epidot scheint vorhanden
- Winzige Erz-Teilchen waren eingelagert (siehe Abbildung 2)
- Ich habe die Dichte dieses Steines gemessen und errechnete. Es gab einen Wert von 2,78 g/cm3
- Ich habe bei dem Bruch, ein Teil des Steines abgeklopft, um einen frischen Bruch zu haben. Da stellte ich fest, dass der Teil D im Licht glitzerte. Zunächst erinnerte die Färbung an Pyrit, doch bei 40-facher Vergrösserung sah ich ganz kleine Kriställchen.
Darauf las ich viel über Epidot. Dieses Mineral wird nicht primär gebildet. Es kann durch die Umwandlung von Plagioklas entstehen. Ist der Stein in grosser Tiefe (Hochdruck und hohe Temperatur) kann der Plagioklas sich ganz in Epidot umwandeln und sich wie "Kitt" in die kleinsten Risse festsetzen. Davon habe ich im Tessin einige Beispiele gefunden. Epidot ist pistazien-grün.
Der grüne Rheinstein besass aber mehr Grünvarietäten, als Epidot hergeben kann. Woher diese Farbvielfalt?

Abbildung 2. Links Erz-Einschlüsse, rechts Strichfarbe
- Der Stein wurde, nach einer Fotoserie, von zwei Geologen begutachtet (und fehlerhaft interpretiert).
- Zwei Geologen haben ihn in die Hand genommen, sie bezeichneten die "virtuelle Bestimmung" als unsicher.
Ich war bemüht gute Fotos zu liefern und fragte mich, was genügt bei Fotos nicht? Was kann man besser machen oder, was ist möglich und was ist unmöglich? Das wäre ein extra Thema: "die virtuelle Bestimmung von Steinen."
Sonnenklar war mir, dass Bildvergleiche mit anderen Steinen nicht viel hergeben. Eher wurde die Bestimmung dadurch komplizierter. So fand ich z.B. einen Epidot-Diopsid vom Marmorerasee. Hier war es also einfacher, weil nur zwei Mineralien miteinander verbunden waren. Man sah Ähnlichkeiten, aber die halfen nicht zur Lösung bei.
Jeder Stein hat seine Geschichte. Man muss sich auf seine Merkmale und Eigenschaften beschränken und erst recht, wenn dieser Stein aus dem "Abfall-Container" der Alpen stammt (man bedenke, dass der Alpenschutt im Rheingraben 2 Kilometer tief ist).
Die Lösung dieses Steinrätsels war anders als erwartet. Man ist gewöhnt einen Stein eine eindeutige Bezeichnung zu geben, Namen wie: Glimmerschiefer, Biotit-Feldspat oder Allalin-Meta-Gabbro, aber jene Steine, die in einer Umwandlung begriffen sind oder von einer Kontaktzone herkommen, können keine Namensschildchen umgehängt werden. Man nennt die Umbildungsphase Alteration. Beim Rheinstein muss ein ähnlicher Prozess berücksichtigt werden. Wenn man seinen Namen schreiben will, müssen alle Mineralien bis zum Gefüge nacheinander (von klein bis gross) aneinandergereiht werden.
Will man trotzdem einen Namen haben, so darf man ihn "Rhein-Granit" nennen, denn seine granitischen Merkmale hat er noch nicht vollständig abgelegt. Aber vorschnell aus dieser Ausführung den Namen "alterierter Granit" zu kreieren oder von einem "Granitoid" zu sprechen, ist vorerst nirgends herzuleiten und wäre ein Vorgriff.
Ich danke den Geologen, die mir bei der Übersetzung dieser Hieroglyphe geholfen haben. Weitere Details werde ich hier später hinzufügen. 22.03.2021